Das Jahresmotto 2023

Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, wie unser diesjähriges Jahresmotto wohl lautet – dieses Wort, an das wir uns auf dem Weg durch das Jahr immer wieder erinnern und an dem wir uns ausrichten können. Das Jahresleitwort in diesem Jahr ist das erste Wort aus der Benediktsregel: Höre (Prol 1). Die folgenden Gedanken aus einer Adventsmeditation von M. Sophia möchten Sie einladen, sich gemeinsam mit uns auf den Weg zu machen.

Aus der Adventsmeditation von M. Sophia
Wir stehen im Advent. Diese Zeit macht uns wieder bewusst, dass wir noch auf dem Weg sind durch das Dunkel hin zum Licht. Wir bereiten uns für die Geburt des göttlichen Lichts in unserem Herzen und wissen, dass zur Gottesgeburt auch die andere Seite, nämlich der Durchgang durch den Schmerz des Todes zu Erlösung und Auferstehung gehört. Wie sehr die gegenwärtige Zeit und Welt in Geburtswehen liegt und wir Menschen erlösungsbedürftig sind, ist derzeit geradezu mit den Händen zu greifen. Wir leben in einer Welt voller Krieg, Feindschaft und Widersprüchlichkeit; einer Welt, die zwischen Extremen schwankt: Armut und Reichtum, Mutlosigkeit, Gleichgültigkeit und Hoffnung, Zerstörung und Bewahrung, Dunkelheit und Licht.
Lassen wir uns – so gut es geht – nicht von der Anspannung, die zu diesen Tagen gehört, bestimmen und sind wir Hörende. Erwarten wir das Wort, das auf uns zukommt und uns zugesprochen wird. Hören wir in unser Herz hinein. Hören wir aufeinander und miteinander. Hören wir auf den Herrn und seinen Geist.
Benedikt beginnt bewusst mit dem Wort ‚Höre‘ seine Regel. Wenn man sich die ganze Regel vor Augen hält, bekommt man den Eindruck, dass für Benedikt darin dieses Wort ‚Höre‘ wohl das wichtigste Wort ist.
Dabei hat Benedikt bereits zu Beginn seiner Regel den Schluss des 72. Kapitels mit im Blick, wo es heißt: „Christus sollen sie überhaupt nichts vorziehen. Er führe uns gemeinsam zum ewigen Leben.“ (RB 72,11.12). Diese Verse könnte man als das Grundwort jeden synodalen Gehens bezeichnen. Wir können unseren Weg bis ans Ziel gemeinsam nur zurücklegen, wenn wir uns auf den gleichen Weg begeben wie das Wort Gottes, das sich entäußert hat und Mensch geworden ist.

 

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